Backsteingotik in Deutschland


Die "Wunderblutkirche" St. Nikolai in Bad Wilsnack

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Wilsnack, "Wunderblutkirche" von N
Im 14. Jahrhundert wurden Meinungsverschiedenheiten auch mal  schnell mittels Faustrecht und Überfall ausgehandelt. Im August 1383 brannte der mecklenburgische (Raub?-) Ritter Heinrich von Bülow  das kleine Dorf Wilsnack in der Prignitz nieder, denn er stritt sich schon eine Weile mit dem Bischof von Havelberg und anderen Herren über die Zugehörigkeit verschiedener Dörfer. Die Gelegenheit erschien ihm günstig, denn ein Großteil der Wilsnacker Einwohner befand sich an diesem 16. August beim Domweihfest in Havelberg. Als die Wilsnacker zurückkamen, lag alles in Trümmern und die Dorfbewohner mussten vorübergehend Zuflucht im benachbarten Lüben suchen.

Das Wunder
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Und kurz darauf geschah der Legende nach Seltsames: In der Nacht zum 23. August hörte Johannes Cabbuez, der Pfarrer von Wilsnack, im Traum eine Stimme, die ihm befahl, nach Wilsnack zurückzukehren und in der zerstörten Kirche eine Messe zu lesen. Er tat, wie geheißen und fand ...

... auf dem Altar drei unversehrte Hostien, jede war mit einem roten Flecken - ein Blutstropfen - versehen. Für ihn (und viele andere) war klar: Das war das Blut Christi - ein Wunder war geschehen! In Folge sollten eine Reihe weiterer wunderbarer Ereignisse stattfinden. Doch der Ritter Dietrich Wenkstern glaubte offenbar nicht an dieses Blutwunder und musste seinen Spott bitter bereuen, er verlor augenblicklich das Augenlicht und bekam es erst wieder, als er nach Wilsnack pilgerte...

Der Bischof von Havelberg überzeugte sich persönlich von der Echtheit des heiligen Blutes, bestätigte prompt und offiziell das Wunder und holte schnell auch den Segen des Papstes ein. Kein Wunder, ging doch ein Großteil der Einnahmen der sich entwickelnden Wallfahrtsbewegung nach Havelberg. Dem heiligen Blut zu Wilsnack wurde die Kraft zugesprochen, nicht nur Sühne zu erlangen, sondern auch Kranke zu heilen, Gefangene zu befreien und in vielen Lebenslagen Hilfe zu bekommen. So entstand schließlich eine der größten Wallfahrtsbewegungen (nach Jerusalem, Rom, Santiago de Compostela und Aachen) des späten Mittelalters.

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Wilsnack, "Wunderblutkirche" von S
Daraufhin wurde die Dorfkirche von 1384 bis Anfang der 1390er Jahre als Wallfahrtskirche wiederaufgebaut, war aber dann doch schnell zu klein für die stetig anwachsene Schar der Pilger, die von überall her kamen. Um 1450 begann man deshalb mit dem Neubau einer großen Hallenkirche im Stil der norddeutschen Backsteingotik.
Die Baugeschichte dieser (zweiten) Wallfahrts-Kirche ist im Lauf der Zeit mehrfach neu interpretiert worden, die nachfolgende Darstellung verwendet die neueren Informationen der baugeschichtlichen Untersuchungen, die nach Beginn der Sanierungen ab 2002 zur Verfügung stehen. (siehe dazu die Ausstellungstafeln (2) im Innern der Kirche)

Kleine Baubeschreibung


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Die ehemalige Wallfahrtskirche ist eine große dreischiffige Hallenkirche mit zweischiffigem Querhaus und einem polygonalen Chor mit 5/10-Abschluss. Das "Lang"haus verdient eigentlich seine Bezeichnung nicht, mit nur drei Jochen ist es deutlich kürzer als breit. Mit hoher Wahrscheinlichkeit war hier ein wesentlich größeres Bauwerk vorgesehen. Das erste Joch des Mittelschiffes wird außerdem vom Turmstumpf des Vorgängerbaus, der ersten Wallfahrtskirche, ausgefüllt. Der Turmstumpf dieser ersten Kirche ist stehengeblieben, vielleicht sogar zunächst aus statischen Gründen. Nord- und Südwand des Turmstumpfes sind teilweise abgetragen, die mit Ziegeln verblendete Westwand des Turmstumpfes bildet einen Teil der Westfassade der heutigen Kirche.
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Entgegen bisheriger Annahmen begann der Bau der neuen größeren Wallfahrtskirche um 1450. Zuerst wurden dafür im Osten die Umfassungsmauern von Chor und Querhaus um die alte Kirche, deren Ausdehnung durch Grabungen erschlossen wurde, herumgeführt. Im Fußboden vor dem Hochaltar ist der alte Chorbereich durch eine Markierung sichtbar gemacht worden.
Die neue Wallfahrtskirche zeigt eine Besonderheit:
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Um den hohen Chor zieht sich außen ein schmaler Umgang, durch die Chorstrebepfeiler hindurch. Von diesem gewölbten Umgang gab es einen (heute vermauerten) Zugang zum Chor und nach außen war er wahrscheinlich mit Fenstern versehen. Der Umgang verband das nördliche und südliche Querhaus, so dass hier ein Prozessionsweg um den Chor herum von der Sakristei zur Wunderblutkapelle im südlichen Querhaus gegeben war. Ein solcher Umgang dürfte ziemlich einmalig sein. Später wurden der Umgang abgebrochen und die Öffnungen zum Chor vermauert. Ob der Umgang tatsächlich Prozessionen gedient hat (er ist sehr schmal) oder nur der hohen Geistlichkeit zugänglich war, lässt sich heute nicht mehr feststellen. Im 18. Jahrhundert wurde der Umgang abgebrochen.

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Südquerhaus, Ostansicht
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Nordquerhaus, von Ost
Das Querhaus ist zweischiffig, wobei die beiden Schiffe unterschiedliche Breite aufweisen. Die beiden östlichen (Neben-)Seitenschiffe des Querhauses sind nach allen Seiten geschlossen und treten dadurch innen nicht als Querhausbestandteile in Erscheinung. Infolge ihrer unterschiedlichen Breite erscheinen auch die äußeren Querhausfassaden asymmetrisch. An der Nord- und Südseite führen repräsentative Portale in die breiteren Querhaushauptschiffe. Vom nördlichen Querhaus führt ein Verbindungsgang zum ehemaligen Schloss (Prälatenhaus).

Nördliches Querhaus und Verbindungsgang
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Die Südseite der Kirche ist die Schauseite. Von der Großen Straße aus erkennt man deutlich die zwei Bauabschnitte: rechts im Osten Chor und Querhaus (ab 1450) und links das Langhaus (bis etwa 1525). Der prächtige Querhausgiebel mit seinen Blendnischen und Maßwerkverzierungen lässt erahnen, dass er früher als Staffelgiebel gestaltet war. Aufwändig sind das große siebenbahnige Fenster und das gotische Portal ausgeführt, deren Profilierung eine besonders feingliedrige Gestaltung aufweist. (Renate Krüger, 1)
Das Südportal flankieren zwei Nischen, in ihnen befinden sich Sandsteinsitzfiguren von Christus und Maria.

Wunderblutkirche Wilsnack: Südseite
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Giebel der Westfassade
Bis 1525 scheint also der zweite Bauabschnitt, das Langhaus, soweit hergestellt gewesen zu sein. Danach war ziemlich schnell Schluss: In der Reformationszeit wurden die Zweifel und die (auch vorher schon) geübten Kritiken am Wilsnacker Wunderblut immer lauter, bis schließlich 1552 der Wilsnacker Pfarrer Ellefeld die Wunderdinge verbrannte und die Pilgerfahrten zum Heiligen Blut nach Wilsnack endgültig*) verebbten.
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1553 übertrug der Brandenburgische Kurfürst die Patronatsrechte von Wilsnack und die Herrschaft über Plattenburg-Wilsnack an seinen Rat Matthias von Saldern. Unter der Familie Saldern wurde die provisorisch geschlossene Westseite der Kirche 1591 mit einem Abschluss in Renaissanceformen versehen. Damit fand die Baugeschichte der Kirche sozusagen ihr Ende, in den folgenden Jahrhunderten gab es nur noch Abbruch-, Umbau- und Erhaltunsmaßnahmen. Schade eigentlich, denn falls das Langhaus noch länger ausgefallen wäre und eventuell ein oder zwei mächtige Türme den Abschluss bilden würden, hätten wir hier womöglich die größte Backsteinkirche im Norden Deutschlands vor uns... ((;-))

Das Westportal

Im Westen führt ein großes Sandsteinportal in die Kirche, das wohl ursprünglich nicht so geplant war und wahrscheinlich nachträglich eingesetzt wurde. Jedenfalls deuten die Verzahnungen und die Ziegel am Portal darauf hin. Auch hier sind die Profilglieder wiederum sehr fein gearbeitet, so wie es in der Spätgotik üblich war. Im Tympanon sind Konsolen und Baldachine für Figuren vorgesehen, seitlich vom Portal befinden sich noch zwei Kragsteine. Doch sowohl diese als auch die Konsolen des Tympanon sind heute leer.

Wunderblutkirche Wilsnack: Westportal
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Treten wir endlich ein!

Im Innern der Wunderblutkirche


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Dass wir es mit verschiedenen Bauabschnitten zu tun haben, lässt sich auch im Innern des Langhauses leicht erkennen. Der als letztes gebaute westliche Teil der ehemaligen Wallfahrtskirche weist an seinen Pfeilern überaus reiche Ornamentformen auf: "Tauartig gewundene Bündelstäbe, Stabwerk, Wimperge, Rosen und Blätter als Kantenblumen, kurz, die verschiedensten zeitgenössischen Schmuckformen sind in Backstein ausgeführt." (R. Krüger, 1)

Wunderblutkirche Wilsnack
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Der "weite Chorraum (wirkt im Innern) durch die neun hohen, schmalen, dreiluchtigen Fenster sehr hell und (...) in seinen wohlausgewogenen Proportionen sehr harmonisch. Alle architektonischen Glieder sind entsprechend dem spätgotischen Formenkanon sehr dünn und fein, seien es die dreikantigen Eckdienste, die langgezogenen Gurt- und Kreuzrippen oder die hochgebusten Gewölbekappen. Die sparsam behandelten Kapitelle bestehen aus Sandstein. Um das Chorinnere zog sich in Höhe der Fensersohlbänke ein heute nicht mehr vorhandener Umgang, der die Chordienste durchschnitt und in Verbindung mit dem gleichfalls nicht mehr vorhandenen Lettner stand." (1)

Glasmalerei

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Fenster im Nordquerhaus
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Chor
Zur kostbaren Austattung der Kirche gehören die wunderbaren Glasmalereien. Zwar ist von den mittelalterlichen Kunstwerken im Laufe der Zeit nur noch ein kleiner Bestand übriggeblieben, doch gehören diese (im Wortsinn) zu den absoluten "Highlights"! Bei den 1888 und 1911 erfolgten Restaurierungen wurden die wesentlichen noch vorhandenen Fensterscheiben (mit Ergänzungen) neu im Chor geordnet. In dem mittleren Chorfenster befinden sich zentral die Kreuzigungsszene, in den Fenstern links davon das Martyrium des hl. Erasmus und verschiedene Szenen aus dem Leben von Heiligen (u.a. vom hl. Nikolaus) und rechts Szenen aus dem Marienleben. Die dann noch verbliebenen restlichen Scheiben wurden in das nördliche Querhausfenster eingebaut.

Glasmalerei in der Wunderblutkirche Wilsnack
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Moderne Glasfenster in der ehemaligen Sakristei und der Wunderblutkapelle


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Doch es finden sich auch moderne Glasgestaltungen: Die Fenster der Sakristei (im nördlichen Querhausnebenschiff) geben diesem Raum ein geradezu mystisches Licht. Auf der Infotafel können wir lesen: "Die Sakristei bietet noch einen Eindruck von ihrem bauzeitlichen Zustand. Das Türblatt mit Beschlagwerk, der Ankleidetisch mit rechts und links in die Wand eingelassenen Schränken - sie dienten wahrscheinlich der Aufnahme von Altargerät und Messbüchern - sowie der vierteilige Wandschrank stammen noch aus der zweiten Hälfte des 15. Jahrhunderts. Zu dieser Zeit soll in der Sakristei auch die berüchtigte Wilsnacker 'Sündenwaage' gestanden haben. (...)  Um 1811 wurde von der Sakristei ein Raum abgetrennt, um eine Gruft für die Familie Saldern-Plattenburg einzurichten." (Text: Infotafel)

Ehemalige Sakristei...
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...mit modernen Glasfenstern:
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Wunderblutschrein
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Wunderblutkapelle
Ebenfalls in ein mystisches Licht getaucht wird die ehemalige "Wunderblutkapelle" im südlichen Nebenquerhausschiff. Hier wurden die angeblich blutenden Hostien in dem um 1450 geschaffenen Wunderblutschrein in einem Kristallgefäß aufbewahrt. Der Schrein mit seinen schmiedeeisernen Beschlägen und den Malereien blieb erhalten, die Wunderhostien sind längst entsorgt.

Moderne Glasfenster in der Wunderblutkapelle:
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Hochaltar und mittelalterliche Figuren

Der Hochaltar ist ein sogenannter Kompositaltar, d. h. er besteht aus mehreren ursprünglich nicht zusammengehörenden Teilen. Der untere Teil, die Predella, zeigt fünf Nischen mit gotischem Maßwerk in denen heute zwei Kopfreliquiare und drei kleinere Figuren, darunter eine Madonnenfigur, stehen. Das Mittelstück enthält eine Madonnenfigur im Zentrum, flankiert von den 12 Aposteln. Der obere Teil ist ein Dreifigurenschrein, in seiner Mitte stehen die Madonna und zwei Heiligenfiguren, umgeben von 16 weiteren Figuren.

Der Hochaltar
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Hl. Nikolaus

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Hl. Nikolaus, um 1400
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Eine besonders wertvolle Sandsteinskulptur befindet sich in einer Nische des nördlichen Langhauspfeilers. "Das lebensgroße Standbild zeigt den hl. Nikolaus im Ornat eines Erzbischofs. In seinen Händen hält der Patron der Wilsnacker Wallfahrtskirche einen Sockel, auf den vermutlich zu bestimmten Anlässen die Monstranz mit dem Heiligen Blut gestellt wurde. Nach anderer Meinung zeigt das Standbild den Havelberger Bischof Johann Wöpelitz (1384-1401) (amtierend), einen der großen Förderer der Wilsnacker Wallfahrt, der sich in Gestalt des hl. Nikolaus abbilden ließ. Die zweite Wilsnacker Wallfahrtskirche, die heutige Stadtpfarrkirche, wurde erst nach 1450 errichtet. Der Standort des. hl. Nikolaus in der ersten Wallfahrtskirche ist unklar." (Text: Infotafel im Innern)

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In der Kirche werden noch weitere Figuren aufbewahrt, z. B. eine Maria mit Kind, eine Maria mit den sieben Schmerzen, auch eine Figur des hl. Olav aus Norwegen. Zum Nachdenken über das Leben regt vor allem die Darstellung des "Christus in der Rast" an, hier wartet ein Mensch auf seinen Tod durch die Kreuzigung.


Fazit

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Ausstellungstafel
Die ehemalige Wallfahrtskirche und heutige Stadtpfarrkirche St. Nikolai in Bad Wilsnack ist ein groß dimensioniertes und in Korrespondenz von Form und Funktion besonders gelungenes Beispiel altmärkischer Kunst des späten Mittelalters (R. Krüger). In der Kirche werden die Hintergründe der Wallfahrt, die Entstehung der Legende und ihre Kritik, sowie das Ende des Wunderblutglaubens hervorragend auf Ausstellungstafeln dokumentiert. "... Die Wilsnacker Geschehnisse zeigen, was Menschen einer anderen Epoche für möglich und wirklich hielten." Darüber sollte man nicht voreilig urteilen. Wenn Sie also dort sind, schauen Sie sich alles in Ruhe an - es lohnt sich nach Bad Wilsnack zu "pilgern"!

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Auf der folgenden Seite können Sie noch etwas über die Schicksale einiger (prominenter) Wilsnackpilger erfahren (2):
  
   -> Wilsnackpilger im späten Mittelalter

 
  
oder Sie gehen weiter nach Lüneburg:

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Drei Kirchen in Lüneburg

  
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Quellen und Literatur:
(1) Renate Krüger, Die Nikolaikirche zu Wilsnack, Das christliche Denkmal, Heft 92, Union Verlag Berlin 1979
(2) Ausstellungs- und Informationstafeln außerhalb und innerhalb der Kirche
Broschüre Wunderblutkirche Bad Wilsnack, Hrsg. Förderverein Wunderblutkirche St. Nikolai, Bad Wilsnack e. V., 2011
Hartmut Kühne, Anne-Katrin Ziesak (Hrsg.), Wunder Wallfahrt Widersacher - Die Wilsnackfahrt, Verlag Friedrich Pustet, Regensburg 2005