Hintergrundfarbe:
Die Stadtmauer in Lychen (Uckermark)
Die Stadt Lychen liegt malerisch inmitten von Wäldern und Seen. Naturliebhaber kommen hier voll auf ihre Kosten. Doch Historie ist ebenfalls vorhanden - erste Siedlungsfunde stammen aus der Steinzeit, nach dem 5./6. Jahrhundert siedelten Slawen hier und mit beurkundeter Stadtgründung von 1248 wurde durch Markgraf Johann I. von Brandenburg der brandenburgische Landesausbau vorangetrieben.
Um 1900 lebte der Uhrmacher Johann Kirsten in Lychen, er machte eine kleine aber feine und patentierte Erfindung, die bis heute verwendet wird: die Pinne, besser bekannt als Reißzwecke. Beim Bummel durch die Stadt kann man mittlerweile auf übergroßen "Reißzwecken" viel Interessantes zur Geschichte Lychens erfahren.
Idyll vor der Stadtmauer
Lychen blieb im Mittelalter nicht von kriegerischen Auseinandersetzungen verschont. Zwar war die Stadt durch ihre Lage zwischen den Seen geschützt, sie bekam aber trotzdem abschnittsweise eine bis zu sechs Meter hohe Stadtmauer mit drei Stadttoren. Von der ehemaligen Befestigung sind leider nur noch Reste erhalten - doch die "Reißzwecken" klären uns auf...
Die nachfolgenden Texte (kursiv) sind den "Reißzwecken" entnommen.
Das Fürstenberger Tor
Idyll an der Stadtmauer
Als mittelalterlicher rechteckiger Granitbau (1302-1350) gehörte das "Fürstenberger Tor" wie das Stargarder und Templiner Tor zur ehemaligen Stadtbefestigung, die allerdins erst 1664 wirklich fertiggestellt wurde. Der Turm des Tores ragte aus der Stadtmauer empor.
Bis auf das Torhäuschen, in dem sich heute ein Seniorentreffpunkt mit Beratung befindet und wo ehedem der Torschreiber den Zoll für die Ein- und Ausfuhr von Waren erhob, wurde das eigentliche Tor im 19. Jahrhundert abgerissen.
Vor dem Fürstenberger Tor befand sich ein Graben von 1,80 Meter Tiefe und 6 Meter Breite, der eine Verbindung zwischen dem Oberpfuhlsee, dem Nesselpfuhlsee und dem Stadtsee herstellte. Auch er gehörte zur früheren Stadtbefestigung. Reste sind unterhalb der Fürstenberger Straße, im Friedrich-Ebert-Park wahrzunehmen.
1998 wurden das Torhäuschen und die verbliebenen Teile des Fürstenberger Tores einer grundlegenden Sanierung unterzogen.
Bis auf das Torhäuschen, in dem sich heute ein Seniorentreffpunkt mit Beratung befindet und wo ehedem der Torschreiber den Zoll für die Ein- und Ausfuhr von Waren erhob, wurde das eigentliche Tor im 19. Jahrhundert abgerissen.
Vor dem Fürstenberger Tor befand sich ein Graben von 1,80 Meter Tiefe und 6 Meter Breite, der eine Verbindung zwischen dem Oberpfuhlsee, dem Nesselpfuhlsee und dem Stadtsee herstellte. Auch er gehörte zur früheren Stadtbefestigung. Reste sind unterhalb der Fürstenberger Straße, im Friedrich-Ebert-Park wahrzunehmen.
1998 wurden das Torhäuschen und die verbliebenen Teile des Fürstenberger Tores einer grundlegenden Sanierung unterzogen.
Das Stargarder Tor
- nur ein Schatten blieb...Auch dieses turmartige Tor gehörte zu den mittelalterlichen Granitbauten (1302-1350) der Stadtbefestigung. Hier stand es bis zum 20. Januar 1976. Ein starker Sturm ließ das in den Jahrzehnten zuvor beschädigte Tor teilweise einstürzen. Es wurde danach aus Sicherheitsgründen abgerissen. (...)
Die Silhouette des Stargarder Tores blieb auf der Giebelwand des nahen Gasthofes erhalten.
Die Silhouette des Stargarder Tores blieb auf der Giebelwand des nahen Gasthofes erhalten.
Das Templiner Tor und der Templiner Damm
beim Templiner Tor
1408 hatte der Abt des Klosters Himmelpfort den Bau eines Dammes und eines Wehrs angeordnet, weil die Klostermühle einen ständig hohen Wasserspiegel brauchte. Der Damm teilte das bestehende Gewässer in Oberpfuhl und Stadtsee. Die neue Landverbindung war zugleich auch eine Verbindung nach Templin, und das machte den Bau des Templiner Tores vor allem für die Zolleinnahmen erforderlich.
Im Gegensatz zum Fürstenberger und Stargarder Tor wurde das Templiner Tor zum ersten Mal bereits 1483 erwähnt. Es war ein Backsteinbau mit Vortor.
Der Damm brach 1812 und richtete großen Schaden an. 1845 wurde er in der heutigen Breite wieder aufgeschüttet. Im gleichen Jahr erfolgte der Abriss des Tores.
Im Gegensatz zum Fürstenberger und Stargarder Tor wurde das Templiner Tor zum ersten Mal bereits 1483 erwähnt. Es war ein Backsteinbau mit Vortor.
Der Damm brach 1812 und richtete großen Schaden an. 1845 wurde er in der heutigen Breite wieder aufgeschüttet. Im gleichen Jahr erfolgte der Abriss des Tores.
Schade, dass die Tore nicht mehr erhalten sind. Doch ein klein wenig kann der Rundgang entlang der Stadtmauer und am See entschädigen...
Textquellen (kursiv): Stadtrundgang mit "Reißzwecken"
nach Prenzlau