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Gotische Portale und Kapitelle in Lissabon - Teil 3
Zwei Portale der Kathedrale Sé Patriarcal in Lissabon
Romanik, Gotik und mehr...
Kathedrale Sé
Die Kathedrale Sé Patriarcal (kurz: Sé) ist die älteste Kirche in Lissabon. Zuerst soll hier eine Moschee gestanden haben, bevor 1147 mit dem Bau der romanischen Kathedrale begonnen wurde. Das Bauwerk hat mehrere Erdbeben überstanden, deshalb finden wir infolge der Reparaturen und Erneuerungen heute verschiedene Stilrichtungen vereint. Nach dem Erdbeben von 1344 wurde die Westfassade im Stil der Romanik erneuert, die große Fensterrose stammt aber erst aus dem 18. Jahrhundert. Das Innere der Kathedrale beeindruckt in seinen Proportionen, dabei wandelt sich der anfängliche romanische Raumeindruck vom Westen her zum Bereich des Chores mit seinem Kapellenkranz zunehmend ins Gotische und schließlich zu Renaissanceformen...
Zwei Portale der Kirche des Convento do Carmo in Lissabon
Karmeliterkirche
Rossio mit Karmeliterkirche
Vom Rossio Platz ist sie hoch oben gut zu sehen: die Kirchenruine des ehemaligen Convento do Carmo. Die in der Oberstadt, im Chiado, stehende Kirche des Karmeliterordens wurde etwa von 1386 bis 1423 im gotischen Stil erbaut. Beim Erdbeben 1755 wurde sie zerstört, seither ist die Ruine mit den (wieder errichteten) Gewölbebögen zu einem Wahrzeichen Lissabons geworden, das bis heute die Spuren des Erdbebens sichtbar macht. Zu dem tief gestaffelten Westportal führen ein paar Stufen hinunter.
Am Südportal kann man noch deutlich den vom Erdbeben herrührenden großen Riss erkennen.
Heute befindet sich im Altarraum und Hauptschiff der Kirchenruine ein archäologisches Museum.
Heute befindet sich im Altarraum und Hauptschiff der Kirchenruine ein archäologisches Museum.
Portal und Kreuzgang im Azulejo-Museum, dem ehemaligen Kloster Madre de Deus in Lissabon
Ein Besuch des Azulejo-Museums gehört mit zu den Dingen, die man in Lissabon nicht verpassen sollte. Hier kann man sich umfassend über die Entwicklung, Dekor und Technik der wunderbaren Azulejos, der in Lissabon auf Schritt und Tritt präsenten Kacheln, informieren.
Das Museum befindet sich im ehemaligen Kloster Madre de Deus, das bis 1871 von Nonnen des Klarissinnenordens bewohnt wurde. Das Kloster wurde etwa um 1510-1520 im manuelinischen Stil erbaut, doch fiel ein Teil der Gebäude dem großen Erdbeben von 1755 zum Opfer. Danach wurden die zerstörten Gebäude wieder aufgebaut, so stammt zum Beispiel auch der heutige Kirchenraum aus dem 18. Jahrhundert. Die üppigen Dekorationen der Kirche zeugen vom Reichtum, der aus den portugiesischen Kolonien nach Lissabon floss.
Im Kloster kann man mehrere Innenhöfe bzw. Kreuzgänge, die teilweise auch für Ausstellungen genutzt werden, besichtigen:
Interessant sind (neben den eindruckvollen Azulejos) auch die Kapitelle des malerischen kleinen Kreuzgangs. Sie sind offenbar unter dem Eindruck der Industrialisierung im 19. Jahrhundert erneuert worden, nur so kann man sich wohl die kleine Eisenbahn erklären...
oder