Romanische Portale und Kapitelle in Niedersachsen


Die Portalsäule in der Vorhalle der Stiftskirche St. Simeon und Juda (Dom) zu Goslar


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Kaiserpfalz Goslar
Die salischen Herrscher (insbesondere Heinrich III.) ließen zwischen 1040 und 1050 die Pfalz in Goslar zu ihrem bevorzugten Aufenthaltsort ausbauen. Das sogenannte "Kaiserhaus" gilt als großartigster Profanbau des 11. Jahrhunderts. Es ist in stark restaurierter Form überkommen. Zur Pfalzanlage gehörte auch der "Dom" (die Stiftskirche St. Simeon und Juda), von der leider nur die Vorhalle erhalten blieb.
In dieser Vorhalle werden eine Kopie des sogenannten "Kaiserstuhles", drei Säulen der Krypta und anderes ausgestellt.

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Domvorhalle
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Fenstersäule
Ein ganz besonderes Schmuckstück stellt die Portalsäule dar. Ihr Säulenschaft ist reich ornamentiert, die besondere Sehenswürdigkeit ist aber das Kapitell mit seiner Signatur. Was die figürlichen Darstellungen bedeuten, ist heute umstritten. Stehen die aus den Mündern hervorquellenden geflügelten Drachen mit ihren verschlungenen Hälsen für den Sieg des Christentums über heidnische Kulte? Oder sind es Abwehrsymbole? Oder ist es nur die Lust am Fabulieren? Ranken, die aus Mündern wachsen kann man in der Romanik ja öfter antreffen... Tatsächlich ist in der Krypta der Riechenberger Klosterkirche (nahe Goslar) noch ein ganz ähnliches Kapitell vorhanden.

Kapitell der "Hartmannus-Säule"
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Der selbstbewusste Künstler hat sein Werk signiert:
.+.HARTMANNUS.STA | TVAM.FECIT.BASIS | Q(VE).FIG(V)RAM.+.
(+ Hartmannus machte die Säule und der Basis Figur +)

Offenbar hat der Künstler seine Säule als Bildsäule, als "Statue" aufgefasst (und nicht als columna). Doch was und wo ist die Figur? Man muss schon einige Vorstellungskraft aufbringen, um sich an der Säulenbasis einen Löwen vorzustellen. Dieser ist jedenfalls völlig verwittert. Auch wenn der Name Hartmann sehr deutsch anmutet, weist der künstlerische Stil auf Italien.

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In der sehenswerten Ausstellung im Gebäude der Kaiserpfalz findet man neben dem Original des Kaiserstuhles auch originale Kapitelle. Und auf zwei weitere Kapitelle und eine Kämpferplatte trifft man ganz unerwartet noch in dem schönen Ort Hahnenklee.

In Hahnenklee
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Wird fortgesetzt...
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