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Portal, Kapitelle und Konsolen von Saint-Sauveur de Figeac
St-Sauveur in Figeac
Die Kirche Saint-Sauveur in Figeac wurde im Übergangsstil von der Romanik zur Gotik erbaut und gehört mit zur Art der sogenannten "Pilgerkirchen" (ähnlich Conques) auf dem Weg nach Santiago de Compostela. Teile des Kirchenschiffs stammen aus dem 12. und 13. Jahrhundert, der Glockenturm an der Westseite allerdings wurde erst im Jahr 1827 errichtet.
Das Nordportal stammt vom Ende des 13. Jahrhunderts. Sehr schön lässt sich hier am Querhaus die beginnende Gotik ausmachen. Leider sind die begleitenden Figuren an der äußeren Archivolte nur fragmentarisch erhalten.
Das Nordportal stammt vom Ende des 13. Jahrhunderts. Sehr schön lässt sich hier am Querhaus die beginnende Gotik ausmachen. Leider sind die begleitenden Figuren an der äußeren Archivolte nur fragmentarisch erhalten.
Die Abtei Saint-Sauveur wurde 838 durch den aquitanischen König Pippin gegründet und der Abtei Sainte-Foy in Conques unterstellt. Doch die Rivalität mit Conques veranlasste später die Mönche von Figeac, die Datierung ihrer Gründung einfach ein wenig vorzuverlegen und diese 755 Pippin dem Kurzen zuzuschreiben, also 40 Jahre vor Conques. Wie man sieht, war man immer schon darauf bedacht mit Altertümern Touristen anzulocken, die damals aber noch Pilger hießen...
Grundrissplan St-Sauveur
Auf dem Konzil von Nimes wurde 1096 schließlich die Unabhängigkeit der Abtei in Figeac bestätigt. Heute ist Figeac wieder ein beliebtes Ziel auf dem Pilgerweg "Via Podensis", denn die sehenswerte Altstadt hat ihren ganz besonderen Charme bewahrt. Außerdem befindet sich hier mit dem Musée Champollion ein ungewöhnliches Museum, das sich der Schriftkunde widmet und den aus Figeac stammenden Gelehrten Champollion würdigt, dem erstmals die Entzifferung der ägyptischen Hieroglyphen (Stein von Rosette) gelang.
Die Ereignisse der Zeit, darunter der hundertjährige Krieg oder die Religionskriege, haben an der immer wieder veränderten Wallfahrtskirche Saint-Sauveur ihre Spuren hinterlassen. Nichtsdestotrotz entfaltet die Kirche im Innern einen großartigen Raumeindruck, zu dem auch die romanischen Kapitelle erheblich beitragen.
Konsolen und Kapitelle in der Kirche Saint-Sauveur
Bei den Kapitellen ist der ganze Formenschatz der romanischen Bildkunst vertreten. Wir sehen Rankenornamente, Tiere (bevorzugt Adler) neben dem Lebensbaum, Palmblätter, zwischen denen Köpfe hervorlugen, und verschiedene Figurenkapitelle, deren Sinn schwer zu enträtseln ist. Am besten ist es aber, Sie schauen bei einem Besuch selbst aufmerksam hin...
nach Souillac