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Westfassade und Portale der Kathedrale Saint-Pierre in Poitiers
St-Pierre, Westfassade
In der Rue de la Cathédrale
Geht man vom Justizpalast, dem ehemaligen Palais der Herzöge von Aquitanien unweit von Notre-Dame-la-Grande, die Rue de la Cathédrale entlang, dann gelangt man schnell auf den Vorplatz der Kathedrale St-Pierre. Das 12. Jahrhundert in Poitiers war durch eine Reihe großer Baumaßnahmen geprägt, u. a. wurde 1166 die Kathedrale begonnen und bis 1271 im wesentlichen vollendet. (Die Türme und die oberen Teile der Fassade wurden allerdings erst im 15. Jahrhundert fertiggestellt.) Gebaut wurde von Ost nach West, die Ostwand (ein gerader Chorabschluss) ist als große Schauwand ausgeführt, herausragend an der Westfassade sind die Portalzone und das schöne Rosenfenster.
Eine Informationstafel auf dem Vorplatz mit französischen, englischen und spanischen Texten (s. u.) klärt uns über das Bauwerk und die Geschichte auf: Seit der Spätantike und dem Hochmittelalter konzentrierte sich die bischöfliche Macht im unteren Teil der Stadt, wo gegen Ende des 4. Jahrhunderts die ersten christlichen Gebäude errichtet wurden. Das Baptisterium St-Jean ist das letzte Zeugnis davon. Vermutlich wurde die erste Kathedrale in der Nähe des Baptisteriums gebaut. Nach einem Brand im Jahr 1018 wurde eine neue romanische Kirche errichtet, möglicherweise an der Stelle der heutigen gotischen Kathedrale. Doch bei St-Pierre bleibt die bodenständige poitevinische Tradition der Hallenkirche auch über die romanische Zeit hinaus prägend, denn die Kathedrale zeigt eine Verschmelzung gotischer Bauweise (Kreuzrippengewölbe) mit dem alten Schema dreier gleich hoher Schiffe. (Th. Droste)
Zu den Portalen muss man heute ein paar Stufen hinab steigen. Die drei Portale werden von Spitzbögen überfangen. Leider haben die Gewände im Laufe der Zeit (während der Religionskriege und der französischen Revolution) ihren plastischen Schmuck verloren. Dafür quellen die Tympana und Archivolten über von Figuren. Das Hauptportal ist ein typisches Weltgerichtsportal. Im unteren Register des Tympanons sehen wir die Auferstehung, im mittleren darüber den Zug der Seligen (ins Paradies) und den der Verdammten in die Hölle. Das obere Register zeigt den thronenden Christus als Weltenrichter, umgeben von Engeln sowie Maria und Johannis als Fürbitter.
Das linke Portal zeigt im unteren Register des Tympanons den Tod Mariens und die trauernden Apostel, im oberen Register wird Maria durch ihren Sohn gekrönt.
Das rechte Portal ist dem Apostel Thomas gewidmet, seine Berufung wird hier dargestellt. Durch dieses Portal gelangen wir schließlich ins Innere der Bischofskirche und werden sofort durch ihre gewaltigen Ausmaße überwältigt.
Der Innenraum der Kathedrale ist fast 100 Meter lang, die Höhe beträgt 27 Meter.
Im Chorbereich
Dem Text der Infotafel auf dem Platz vor der Kathedrale kann man entnehmen, dass einige der farbigen Fenster noch aus der Erbauungszeit der Kirche stammen, darunter das Fenster mit der Kreuzigungsszene. Es wurde zwischen 1163 und 1173 hergestellt und zeichnet sich durch seine Größe und außergewöhnlichen Farben aus.
Auch das Chorgestühl ist eines der ältesten in Europa. Es stammt aus der Mitte des 13. Jahrhundert als die Kirche geweiht wurde. In Holz geschnitzte realistische und Fabeltiere (wie zum Beispiel Fledermäuse und Drachen) kann man hier ebenso finden wie menschliche Figuren, so die Jungfrau mit dem Kind, aber auch einen Baumeister.
Auch das Chorgestühl ist eines der ältesten in Europa. Es stammt aus der Mitte des 13. Jahrhundert als die Kirche geweiht wurde. In Holz geschnitzte realistische und Fabeltiere (wie zum Beispiel Fledermäuse und Drachen) kann man hier ebenso finden wie menschliche Figuren, so die Jungfrau mit dem Kind, aber auch einen Baumeister.
Zum Abschluss - wir befinden uns wieder auf dem Vorplatz - können Sie jetzt hier den französischen und englischen Text der Infotafel lesen:
La Cathédrale St-Pierre, Poitiers
Quellen:
1 - Thorsten Droste, Das Poitou, DuMont Buchverlag, Köln, 5. Aufl. 1993, S. 79 f.
2 - Infotafel auf dem Vorplatz der Kathedrale
1 - Thorsten Droste, Das Poitou, DuMont Buchverlag, Köln, 5. Aufl. 1993, S. 79 f.
2 - Infotafel auf dem Vorplatz der Kathedrale
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